Folge 2: Moritz Stauffert von LEDVANCE
Shownotes
Inhalt der Episode
Im Podcast erklärt Moritz Stauffert, Teamleiter bei LEDVANCE GmbH, wie Unternehmen durch die Kombination aus Technologie, Personalisierung und effektiven Prozessen nachhaltige Kundenbeziehungen schaffen können. Ein zentraler Punkt ist die Datenqualität, die als Grundlage für jedes erfolgreiche CRM dient. Dabei unterstreicht Stauffert die Notwendigkeit, Systeme so zu gestalten, dass sie von Mitarbeitenden leicht genutzt werden können. Er betont, wie wichtig es ist, Mitarbeitende aktiv in die Entwicklung einzubeziehen und den Nutzen von CRM-Systemen klar zu kommunizieren. Technologien wie Voice-to-Text-Features oder KI können hier zusätzliche Effizienz schaffen.
Stauffert geht zudem auf die Rolle von Loyalitätsprogrammen ein, die je nach Branche und Zielgruppe stark variieren können, aber häufig die Kundenbindung stärken. Neben strategischen Ansätzen beleuchtet er die praktische Seite der digitalen Transformation, darunter die Herausforderungen eines diversifizierten Tech-Stacks und die Bedeutung eines einheitlichen Kundenblicks (360-Grad-View). Auch ethische Fragen rund um den Einsatz von KI im CRM-Umfeld werden thematisiert. Abschließend ruft er dazu auf, den Kunden – sowohl extern als auch intern – stets in den Mittelpunkt zu stellen, um langfristig erfolgreich zu sein. Mit praxisnahen Beispielen und spannenden Einblicken bietet das Gespräch wertvolle Impulse für Unternehmen, die ihr CRM optimieren möchten.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich willkommen zu einer Folge CRM Experience, der Podcast.
00:00:26: Ich habe wieder einen Gast hier sitzen und wie immer starten wir rein mit der CRM Schnellbefüllung,
00:00:33: damit ihr den Gast besser kennenlernen könnt.
00:00:36: Name?
00:00:37: Moritz Stauffert.
00:00:40: Unternehmen?
00:00:41: LEDVANCE GmbH.
00:00:44: Firmengröße und Historie?
00:00:47: Gegründet 2016 als LEDVANCE GmbH, allerdings zurückgehend auf die Osram Licht AG, die
00:00:52: natürlich schon deutlich länger seit den frühen 1900ern existiert.
00:00:56: Aktuell circa dreieinhalbtausend Mitarbeiter global.
00:00:59: Techstack, was benutzt ihr im CRM Umfeld?
00:01:04: Verschiedenste Systeme.
00:01:05: Wir sind gerade in einer großen digitalen Transformation.
00:01:09: Bekannte Namen dabei von Salesforce über SAP über andere Bausteine ist momentan ein Mix.
00:01:16: Was verkauft das Unternehmen?
00:01:18: Allgemeinbeleuchtung.
00:01:21: Also klassische Lichtprodukte im gängigen Sprachgebrauch, die Glühbirne, aber natürlich
00:01:27: auch fortgeschrittenere Produkte, hochtechnologischere Produkte bis hin zu Stadionbeleuchtung für
00:01:35: erste Bundesliga beispielsweise ist es alles dabei von Consumer für Professional.
00:01:39: Allgemeinbeleuchtung.
00:01:40: ICP, also wie sieht der ideale Kunde aus?
00:01:44: Der ideale Kunde, das ist eine Frage, die mich in der Vorbereitung auch extrem beschäftigt
00:01:51: weil das ist extrem schwierig für unsere Industrie zu definieren, weil wir so viele
00:01:55: verschiedene Kanäle haben, so viele verschiedene Produkte haben.
00:01:59: Grundsätzlich klar, wie sieht der ideale Kunde aus?
00:02:01: Ein sehr loyaler Kunde, ein Kunde der begeistert ist von unseren Produkten, der eine gewisse
00:02:06: Investitionsbereitschaft natürlich auch mitbringt, der einen langfristigen Horizont
00:02:11: sieht, der auch in der Technologie den Vorteil sieht.
00:02:15: Auf der einen Seite natürlich in Anwendung, auf der anderen Seite das Thema Nachhaltigkeit
00:02:20: der LED-Produkte.
00:02:21: Es gibt keinen klassischen perfekten Kunden, denke ich mal.
00:02:29: Okay, prima.
00:02:30: Moritz, ich freue mich sehr, dass du da bist, dass du dir die Zeit nimmst mit mir eine circa
00:02:35: halbe Stunde über verschiedene Themen rund um Kundenbeziehungsmanagement zu reden.
00:02:40: Ich glaube, was ganz wichtig zu sagen ist, du bist ja nicht nur jetzt Vertreter eines
00:02:44: Unternehmens in dem Sinne mit LEDVANCE, sondern dass du selber auch in diesem ganzen Bereich
00:02:48: Kundenbeziehungsmanagement sehr aktiv bist, unter anderem ja auch eine über das Unternehmensjob
00:02:56: hinaus bei der International School of Management dementsprechend tätig bist im Bereich CRM
00:03:02: Kundenbeziehungsmanagement.
00:03:03: Wer ist der Mensch hinter Moritz Stauffert?
00:03:06: Wie bist du überhaupt da hingekommen?
00:03:08: Kannst du uns kurz ein bisschen erzählen, wie dein Ausbildungsweg bis zu dem gekommen
00:03:15: ist, wo du heute bist?
00:03:16: Ja, erstmal Jochen, vielen Dank auch für die Einladung.
00:03:20: Freut mich sehr hier mal ein bisschen über das Thema CRM und vor allem nicht nur über
00:03:25: das CRM-System an sich, das Techstack zu sprechen, sondern wirklich über das Thema Relationship-Management,
00:03:31: worum es ja eigentlich in der Essenz geht.
00:03:32: Wo komme ich her?
00:03:34: Ja, ich bin gebürtiger Münchner, habe nach dem Abitur klassisch BWL studiert in Deutschland
00:03:42: und in Frankreich und bin dann, habe während dem Studium diverse Werkstudentenstellen
00:03:47: Praktika gemacht, natürlich einfach, um so ein bisschen Orientierung zu kriegen, war
00:03:50: in der Beratung, war in der Industrie und in der Industrie habe ich jemanden getroffen,
00:03:55: der mich damals echt inspiriert hat und über den bin ich dann eben damals noch zu Osram,
00:04:00: mittlerweile eben Leadvance gekommen und habe bei LEDVANCE in der Vertriebsstrategie angefangen.
00:04:05: Wir waren dort eine Stabsstelle zum C-Level-Vertriebsverantwortlichen sozusagen, haben dort diverseste Projekte
00:04:14: gemacht und so eben LEDVANCE inside-out kennengelernt sozusagen in allen Bereichen.
00:04:21: Ja, und nachdem die Vertriebsstrategie ja schon eigentlich ein Customer Relationship-Management
00:04:28: ist, war das einfach von Anfang an so ein Thema, was sich durch meine Karriere durchgezogen hat.
00:04:35: Wenn man mich im Studium gefragt, ob ich mal in den Vertrieb oder Vertriebsmarkt gehen möchte,
00:04:39: hätte ich gesagt, eher weniger.
00:04:41: Es ist tatsächlich auch in meiner Karriere bisher das Strategische, was mich sehr geprägt
00:04:46: hat, aber ohne Kunde kein Geschäft.
00:04:51: Also die beste Strategie ist nett, wenn man den Kunden dahinter nicht hat.
00:04:57: Und 2022 hat sich dann eben aus dieser Vertriebsstrategiestelle die Möglichkeit ergeben, das Ganze noch mit
00:05:03: dem Digitalen zu verbinden und dadurch bin ich jetzt bei uns in die Sales Digitalisation
00:05:08: gekommen und habe dort eine Teamleiterrolle übernommen für das Thema Digital Growth,
00:05:13: also hauptsächlich das Thema Lead Management, Digital Analytics und beschäftige mich damit
00:05:19: eben sehr stark mit dem Thema digitale Customer Relationship-Management-Strategie.
00:05:23: Ja, sehr spannend.
00:05:26: Ich glaube, es sind oftmals auch die Menschen oder diese Erlebnisse, die einen dann irgendwie
00:05:30: diese Karrierebahn mit prägen oder dann auch elementar beeinflussen.
00:05:34: Du hast schon gesagt, du hast da jemanden kennengelernt und der hat dich dann davon überzeugt
00:05:38: oder begeistert, sodass du in diese Industrie und dann in diesen Vertriebsjob gegangen bist.
00:05:41: Ich kann das von mir selber auch bestätigen.
00:05:44: Es gibt einfach manchmal so, ja, wie so happy little accidents, wo du einfach Personen triffst
00:05:48: in deinem Leben, die dann sehr elementar beeinflussen, wie dieser Karriereweg weitergeht.
00:05:53: Voll deiner Meinung.
00:05:57: Genau so ist es.
00:05:59: Es gibt bestimmte Punkte im Leben, wo man eine Entscheidung treffen muss.
00:06:03: Die erste, die mir wirklich in den Kopf schießt, war das Thema, wo mache ich mein Masterstudium?
00:06:06: Das war auch so ein Thema.
00:06:09: Ich wusste, ich wollte einen Master machen.
00:06:11: Ich wusste grob, was mich interessiert.
00:06:14: Ich wusste aber nicht, an welcher Uni.
00:06:17: Und dann hat mich damals in Regensburg mein Professor, bei dem ich meine Bachelorarbeit
00:06:23: geschrieben habe, hat mich eben angesprochen.
00:06:25: Er hat gesagt, mein Master würde sich sehr stark auf das Thema der Bachelorarbeit fokussieren,
00:06:30: wenn dich das interessiert.
00:06:31: Wäre doch was.
00:06:32: Ich würde mich freuen, wenn ich dich bei mir im Master sehe.
00:06:34: Und ich habe das einfach als Zeichen genommen.
00:06:36: Und ich bereue es nicht, weil das Masterstudium bei ihm war wirklich extrem gut.
00:06:39: Sehr prägend für das Thema kognitive Fähigkeiten, viele Case Study Diskussionen und so weiter.
00:06:45: Das war so das erste Thema, wo ich gedacht habe, okay, das ist einfach jetzt ein Zeichen,
00:06:51: so ein bisschen.
00:06:52: Und so gab es immer wieder einfach, man muss manchmal in der Karriere einfach auch zur
00:06:56: richtigen Zeit am richtigen Ort sein.
00:06:58: Klar, Hard Work Pays Off.
00:06:59: Das ist natürlich auch so ein Kriterium, was reinspielt.
00:07:02: Aber so ein kleines Quäntchen Glück und dann auch der persönliche Fit gehört einfach auch dazu.
00:07:08: Wie alt bist du, Moritz, wenn ich fragen darf?
00:07:10: Noch 33.
00:07:11: Nicht mehr lange.
00:07:12: Noch 33.
00:07:13: Tatsächlich dann ja auch schon in sehr jungen Jahren in einer sehr verantwortungsvollen
00:07:18: Position, oder?
00:07:19: Ja.
00:07:20: Das ist tatsächlich richtig.
00:07:24: Es ist mir aber, was man vielleicht auch ein bisschen an dieser Rolle an der International
00:07:28: School of Management festmachen kann, ist, mir geht es auch in den jungen Jahren schon
00:07:33: sehr stark darum, meine Erfahrungen zu teilen.
00:07:36: Und ich glaube, in einer Dozentenrolle oder auch eben als Teamleader ist man in einer
00:07:43: guten Rolle, die Erfahrungen, die man schon gemacht hat, zu teilen.
00:07:47: Und durch diese vertriebsstrategische Rolle, die ich hatte und da extrem viel gesehen habe,
00:07:52: habe ich halt auch viele Sachen bei uns im Unternehmen zumindest schon gesehen und mich
00:07:57: mit vielen Themen beschäftigt.
00:07:58: Ja, und ich höre immer wieder über mich selbst.
00:08:02: Ich bin sehr entscheidungsfreudig, was natürlich auch nochmal ein Kriterium ist für so eine Teamleiterrolle.
00:08:08: Aber ja, mir macht es Spaß.
00:08:10: Das ist so ein bisschen die Richtung, in die ich mich auch schon immer entwickeln wollte.
00:08:13: Das ist immer gut, Entscheidungen zu treffen, das ist ganz wichtig.
00:08:19: Und da auch verschiedene Themen zu hören, teilweise aus dem Bauch raus, aber natürlich
00:08:23: auch fundiert.
00:08:24: Aber es ist immer besser, Entscheidungen zu treffen, als keine zu treffen.
00:08:27: Jein, würde ich jetzt mal sagen.
00:08:32: Klar, also man sollte eine Entscheidung irgendwann treffen, aber eine Entscheidung sollte zumindest
00:08:36: ein gewisses fundiertes Grundwerk haben.
00:08:39: Klar, man hat immer diese Komponente Unsicherheit.
00:08:41: Man muss halt nur für sich entscheiden, inwieweit man eben mit dieser Unsicherheit umgehen möchte.
00:08:46: Akzeptiere ich sie?
00:08:47: Bin ich dann auch später, wenn diese Unsicherheit sich vielleicht nicht zum Positiven entwickelt,
00:08:51: sondern man halt vielleicht auch mal daneben langt, wie selbstreflektiert bin ich?
00:08:55: Also wie bereit bin ich auch dann vielleicht, den Fehler mal einzugestehen und sagen, okay,
00:09:00: rechts war jetzt vielleicht falsch, wir gehen jetzt eher links rum.
00:09:02: Das spielt schon ein bisschen eine Komponente und ich glaube, da bin ich für mich gesehen
00:09:08: relativ offen.
00:09:10: Ich habe kein Problem damit mal zuzugeben, zu sagen, okay, das war jetzt vielleicht nicht
00:09:13: richtig, probieren wir halt die andere Option nochmal.
00:09:15: Ja, deswegen also ein gewisses Grundgerüst der Entscheidung sollte da sein, eine gewisse
00:09:21: Grundlage, auch gerne Zahlen.
00:09:23: Ganz aus dem Bauch raus finde ich ein bisschen schwierig, aber ja, eine Entscheidung soll
00:09:28: getroffen werden oder muss getroffen werden.
00:09:29: Lasst uns über Kundenbeziehungen reden.
00:09:32: Ich meine, eine spannende Sache auch, bevor wir dann in ein CRM-Thema eintauchen, LEDVANCE
00:09:38: oder wie spricht man es richtig aus?
00:09:40: LEDVANCE?
00:09:41: Wir sagen LEDVANCE, Zusammenschluss aus LED und Advance.
00:09:44: Okay, ihr sagt LEDVANCE, dann sage ich das dementsprechend auch.
00:09:47: Die Marke Osram hat ja schon sehr, sehr lange Bestand, das heißt, die kennt man sehr, sehr
00:09:51: gut, die war schon weit verbreitet.
00:09:54: Das heißt, jetzt mit einer neuen Marke sich da zu platzieren, ist ja auch immer mutig,
00:09:58: ist auch eine Entscheidung, die man treffen muss.
00:10:01: Wieso wurde die getroffen oder hatte man da dennoch die Vorteile von der Marke Osram quasi
00:10:06: mit zu profitieren oder musste man ein komplett neues Markenbild erschaffen und aufbauen?
00:10:11: Also grundsätzlich glaube ich, was man vorab vielleicht verstehen muss aus der Unternehmersicht,
00:10:20: die LEDVANCE GmbH ist die ehemalige Business Unit LAMPS der Osram Licht AG, die in eine
00:10:27: eigene GmbH quasi rausgeschnitten wurde und diese GmbH, der LEDVANCE GmbH, wurde dann von
00:10:32: Osram verkauft an einen neuen Eigentümer.
00:10:35: Also das ist mal der Hauptgrund, warum wir eben jetzt die LEDVANCE GmbH als Firmennamen
00:10:40: tragen und ich glaube, man muss die Unternehmensnamensgebung und die Markennutzung ein bisschen voneinander unterscheiden.
00:10:50: Wir als Firma haben gewisse rechtliche Vereinbarungen mit Osram getroffen, um diese Produktmarke
00:10:59: eben weiter zu nutzen, aber wie es halt immer so ist mit der Lizenzierung einer Marke, da
00:11:03: spielen natürlich auch noch mal finanzielle Aspekte eine Rolle, die in der Vergangenheit
00:11:10: das beeinflusst haben, ob wir die Marke LEDVANCE oder Osram weiter nutzen.
00:11:13: Es gibt da diversifizierte Strategien, kanalspezifisch, regionenspezifisch, wie man die Marke nutzt,
00:11:21: aber es ist eben seit langem ein Anliegen von uns, die Marke LEDVANCE auch aufzubauen,
00:11:26: vor allem im professionellen Umfeld.
00:11:28: Also wir haben im Professional Business die Marke LEDVANCE in Nutzung und global betrachtet
00:11:34: ist es nicht nur die Marke LEDVANCE und Osram, sondern der amerikanische Markt bedient sich
00:11:38: immer noch der Marke Sylvania, auch eine sehr alte, traditionelle Marke und da ist wirklich
00:11:44: LEDVANCE als Unternehmensmarke hinter der Produktmarke Sylvania immer noch aktiv.
00:11:48: Okay, spannend.
00:11:49: Ja, weil ich glaube, Marke ist natürlich auch ein Teil von Kundenbeziehung oder es hat einen
00:11:54: sehr großen Einfluss darauf, wie eine Kundenbeziehung denn so wirkt.
00:11:58: Schließlich ist so ein Markenkern und auch diese Markendarstellung eines der Elemente,
00:12:02: die der Kunde halt mit als erstes sieht, wenn er mit einem Produkt oder mit irgendetwas
00:12:06: in Kontakt kommt.
00:12:07: Total, also die Marke hat schon sehr, sehr starken Einfluss.
00:12:12: Allerdings muss man auch auf der einen Seite betrachten, wie alt ist die Marke, also wie
00:12:17: stark ist sie schon aufgebaut.
00:12:19: Ein Markenaufbau ist ein Geldgrab, also man muss sehr stark investieren, um eine Marke
00:12:26: langfristig entsprechend aufzubauen.
00:12:28: Auf der anderen Seite, was ich eben durch meine Universitätstätigkeit jetzt sehe,
00:12:32: wo man immer mehr so in Richtung Studien geht und sich Auswertungen anschaut, ist, dass
00:12:36: die Markentreue vor allem in den jungen Generationen immer stärker am Abnehmen ist.
00:12:40: Also die Marke an sich spielt immer weniger eine Rolle, kommt natürlich wahrscheinlich
00:12:45: auch sehr stark auf das Produkt selber an, aber die Markentreue nimmt grundsätzlich ab.
00:12:52: Verstehe.
00:12:53: Wie siehst du allgemein das Thema Kundenbeziehungsmanagement?
00:12:57: Also was ist wichtig für eine gesunde und für eine gute Kundenbeziehung?
00:13:01: Für mich gibt es ein ganz großes Kriterium und das ist Personalisierung.
00:13:09: Je personalisierter ich in meiner Kundenbindung mit dem Kunden interagieren kann, desto wertgeschätzter
00:13:15: fühlt sich der Kunde in der ganzen Beziehung und desto enger ist das Verhältnis.
00:13:22: Und das kann auf verschiedenste Weisen passieren.
00:13:25: Das kann auf der einen Seite über Digitales sein.
00:13:28: Jeder kennt den Newsletter, der mit "Lieber Moritz anfängt" oder "Lieber Jochen".
00:13:33: Das ist schon mal der erste kleine Personalisierungsschritt, aber mit den heutigen technischen Möglichkeiten
00:13:38: kann man natürlich noch viel, viel mehr in die Personalisierung reingehen.
00:13:41: Auf der anderen Seite gibt es aber auch immer noch Geschäftsbereiche, die extrem stark
00:13:46: von Person-zu-Person-Kontakt abhängen.
00:13:48: Ich spreche da so in Richtung Key-Account.
00:13:52: Wenn wir im B2B-Geschäft sehr stark unterwegs sind, da spielt der Face-to-Face oder zumindest
00:13:59: Person-zu-Person-Kontakt immer noch eine sehr, sehr starke Rolle.
00:14:02: Ja, absolut.
00:14:04: Sehe ich bei uns auch.
00:14:06: Wenn man jetzt in den Bereich Technologie geht bei CRM, was denkst du sind so essentielle
00:14:12: Bausteine?
00:14:13: Also was brauche ich, um ein erfolgreiches Customer Relationship Management System in
00:14:17: einem Unternehmen zu etablieren?
00:14:19: Ja, ich finde es lustig, dass du jetzt nicht CRM gesagt hast, sondern Customer Relationship
00:14:24: Management, weil das ist nämlich genau immer die verwirrende Komponente, wenn man über
00:14:27: das Thema CRM spricht.
00:14:29: Jeder denkt bei CRM immer sofort "Ah, IT-System".
00:14:32: Aber CRM ist ja eigentlich die Management-Theorie hinter dem IT-System.
00:14:36: Aber wie du sagst, für mich der zentrale Baustein eines Customer Relationship Management
00:14:42: ist ein CRM-System.
00:14:43: Also im Prinzip eigentlich die Speichereinheit für die Customer Relationship, auf der ich
00:14:48: alle Datenpunkte abbilden kann.
00:14:51: Und ohne jetzt mal irgendeinen Anbieternamen zu nennen, also die großen kennen wir alle
00:14:55: von Salesforce, SAP, Microsoft, vielleicht noch einen HubSpot zu nennen in der Runde,
00:15:01: um nicht nur die ganz großen Amerikaner zu nennen.
00:15:04: Das CRM ist für mich der zentrale Baustein.
00:15:09: Das ist das Herz und jeder versucht immer diesen Customer 360 View in diesem System
00:15:13: zu generieren.
00:15:14: Deswegen ist für mich das CRM das zentrale System.
00:15:17: Das kann dann noch gestützt werden durch einen Data Lake beispielsweise, wo die Daten
00:15:21: eben zusammengeführt werden, auch aus anderen Systemen.
00:15:25: Customer Relationship passiert auch in anderen Systemen.
00:15:28: Das fängt an über Service-Plattformen, über Lead-Management-Plattformen, Marketing-Plattformen,
00:15:36: Marketing-Automation beispielsweise.
00:15:39: Kann aber auch Finance-Themen sein.
00:15:41: Also auch das Thema Rechnungslegung ist was oder Angebotslegung über den Customer Service,
00:15:47: je nachdem wie man das Unternehmen strukturiert hat, spielt in die Customer Relationship
00:15:51: mit rein.
00:15:52: Und wenn ich beispielsweise der Vertriebler bin, dann möchte ich in diesem CRM-Tool sehen,
00:15:57: was insgesamt bei diesem Kunden gerade passiert.
00:16:00: Wenn ich sehe, da läuft gerade ein Angebot, dann rufe ich den nicht an und frage nochmal,
00:16:04: ob er nicht ein anderes Produkt noch irgendwie haben möchte, sondern dann warte ich erstmal
00:16:08: das Angebot ab.
00:16:09: Wenn ich sehe, da ist gerade ein Claim am Laufen, dann komme ich ihm auch nicht mit
00:16:12: einem neuen Produkt um die Ecke, weil das könnte ihn vielleicht ein bisschen negativ aufstoßen.
00:16:17: Genau.
00:16:18: Was sind denn die großen Herausforderungen?
00:16:20: Also ich meine, wenn ich jetzt so ein CRM-System einführe oder betreibe, jetzt hast du ja
00:16:24: schon gesagt, es gibt ganz verschiedene Module.
00:16:26: Also es gibt, keine Ahnung, Finance, Kontakt-Datenbank, Deal-Pipeline, Marketing-Automation, also optimalerweise
00:16:34: ist natürlich dann alles irgendwo zumindest vereint an einer Stelle, damit die Datenpunkte
00:16:39: miteinander sprechen.
00:16:40: Aber was sind denn die Herausforderungen?
00:16:44: Das klingt ja eigentlich von dem Grundsatz her immer alles sehr, sehr gut.
00:16:49: Man denkt sich ja super, alles an einer Stelle, 360 Grad.
00:16:52: Aber was sind denn die Challenges?
00:16:53: Genau, wie du sagst, es klingt alles immer super und die Single Source of Truth, wo alles
00:16:59: drin liegt, aber es ist tatsächlich die zwei großen Herausforderungen, glaube ich, ist
00:17:02: einmal die Diversität des Techstacks, was man im Unternehmen hat.
00:17:07: Also wenn man nicht alles aus einer Hand hat, dann muss man es irgendwie schaffen, diese
00:17:13: Bausteine miteinander zu verbinden.
00:17:14: Das ist einmal auf der technischen Seite natürlich mit einer gewissen Komplexität einhergehend.
00:17:19: Also nutze ich einen ETL, nutze ich irgendwelche Data Lake Tools und dann hat auch sprechen
00:17:26: diese Systeme die gleiche Sprache.
00:17:27: Also kann ich alles auf diesen einen Single Identifier bringen, um wirklich dieses 360
00:17:34: Grad Bild zu erzeugen.
00:17:35: Und das spielt dann wieder sehr stark damit einher mit dem Thema Datenqualität.
00:17:40: Also nicht nur im Sinne von sprechen die Daten alle die gleiche Sprache, sondern sind die
00:17:44: Daten, die dann vielleicht die gleiche Sprache sprechen, überhaupt aktuell ordentlich gepflegt, vollständig?
00:17:50: Das ist auch ein ganz, ganz großes Thema, Datenaktualität und Pflege.
00:17:55: Wie es halt immer so schön heißt, ich hoffe ich darf das jetzt hier sagen, aber jedes
00:18:00: System lebt von seiner Datenqualität, shit in shit out.
00:18:03: Wenn ich Blödsinn reingebe, dann kann die Sprache zwischen den Daten und Systemen noch
00:18:07: so gut sein, aber das Ergebnis wird trotzdem nicht gut sein.
00:18:11: Also Datenqualität an sich ist echt eine große Herausforderung.
00:18:14: Wie gewinne ich denn Datenqualität?
00:18:17: Also ich meine, ich sage es immer gerne, der Unterschied ist ja der, die Vertriebsmitarbeiter,
00:18:22: die für dieses manchmal eher eine Qual, so Systeme nutzen zu müssen, weil es bedeutet
00:18:27: Arbeit fürs Management oder fürs Unternehmen.
00:18:30: Es ist auf jeden Fall wohltuend, wenn ich es schaffe, den Kunden in diesem 360 Grad View
00:18:36: auch zu bedienen.
00:18:38: Also der Kunde ist sicherlich glücklicher, wenn das effektiv genutzt wird und kann besser
00:18:42: dadurch auch bearbeitet, behandelt werden.
00:18:45: Aber wie schaffe ich es denn, diese Datenqualität anzuheben?
00:18:50: Also was sind da Punkte, die wichtig sind?
00:18:52: Menschen.
00:18:53: Und zwar nicht die Menschen auf Kundenseite, sondern die Menschen auf unserer Unternehmensseite, Mitarbeiter.
00:19:01: Die sind immer noch die Personen, die die meisten Daten eintragen, vor allem, wenn wir
00:19:07: im B2B-Bereich sind, wie wir gerade schon gesagt haben.
00:19:10: Da ist Mensch-zu-Mensch-Kontakt einfach essentiell.
00:19:12: Ich muss aber natürlich die Systeme auch so gestalten, dass die Eintragung in die Systeme
00:19:19: so einfach wie möglich gemacht wird.
00:19:20: Und wenn ich diese zwei Komponenten miteinander verbinde, dann muss ich es schaffen, den Menschen
00:19:26: mit der technischen Veränderung mitzunehmen.
00:19:28: Das heißt, Transformation spielt auch eine ganz große Rolle.
00:19:30: Systeme nicht entkoppelt vom Mensch zu entwickeln, sondern zusammen mit den Key-Usern zu entwickeln,
00:19:36: auf deren Bedürfnisse einzugehen.
00:19:37: Sei es in Form einer CRM-App, sei es auch in Form von dem snapADDY.
00:19:42: Auch snapADDY ist ein Tool, mit dem ich die Datenqualität verbessern kann, weil die Daten
00:19:46: kriege ich direkt vom Kunden.
00:19:47: Ich scanne sie ein, habe sie im System.
00:19:49: Die Daten sind wahrscheinlich aktueller als eine Adresse, die irgendein Mitarbeiter vor
00:19:54: zwei Jahren eingetragen hat.
00:19:55: Ziemlich sicher.
00:19:56: Und so trägt halt jeder Mitarbeiter irgendwie ein bisschen für die Datenqualität oder
00:20:03: zur Pflege der Datenqualität bei, durch das Eintragen in Systeme.
00:20:07: Aber der Mensch spielt da immer noch eine sehr, sehr große Rolle.
00:20:10: Was kann ich tun, um die Menschen dafür zu begeistern?
00:20:14: Also was sind die Benefits?
00:20:15: Mit was kann ich sozusagen locken oder sagen, guck mal, wenn du dich da bemühst, für eine
00:20:21: gute Datenqualität zu sorgen, dann bekommst du?
00:20:24: Also grundsätzlich, wie du sagst, Benefits aufzeigen.
00:20:30: Also das ist beim Vertrieb, die Nummer eins ist Zeitersparnis.
00:20:35: Jeder Vertriebler sucht immer nach Zeitersparnis.
00:20:37: Und jeder Vertriebler, aus meiner persönlichen Perspektive natürlich gesprochen, möchte
00:20:43: da niemandem auf die Füße treten, aber versucht immer seine Arbeitszeit oder generell seine
00:20:47: Zeit so effektiv wie möglich zu nutzen.
00:20:49: Und jeder Vertriebler hat beispielsweise, wenn er vom Meetingraum zum Auto läuft, zwei
00:20:56: Minuten, in denen er theoretisch, wenn er die entsprechenden technischen Bausteine hat,
00:21:01: das CRM befüllen kann.
00:21:02: Also beispielsweise, ich habe in meinem CRM eine Voice-to-Text-Feature, wo ich einfach
00:21:10: ins Handy diktieren kann, kurz die Meeting-Notes und mein CRM-System übersetzt mir das automatisch
00:21:16: in eine Opportunity, in ein Task, in ein Contact-Record, in einem Update, in einem Follow-up-Schedule.
00:21:23: Beispielsweise.
00:21:24: Das sind zwei Minuten, die der Vertriebler sonst nicht genutzt hätte, mit einem neuen
00:21:28: Techstack vielleicht nutzen kann.
00:21:29: Das heißt, Effektivität ist immer ein Ding, mit dem ich die Leute kriege.
00:21:33: Und dann natürlich, Effektivität übersetzt sich in eine bessere Zielerreichung vielleicht.
00:21:39: Und damit ultimativ in dem Thema Geldbeutel natürlich.
00:21:42: Ja, zumindest, wenn das Vertriebsteam im Unternehmen irgendwo auch abhängig vom Umsatz irgendwie
00:21:49: provisioniert wird.
00:21:50: Dann sollte das spürbar sein.
00:21:53: Ja, ich finde es spannend, dass du auch diesen Case sagst, jetzt mit vom Meeting oder von
00:21:58: einem Termin zum Auto, weil wir testen gerade tatsächlich auch eine Lösung oder wir wollen
00:22:03: im nächsten Jahr ein Feature für den Vist Report mit rausbringen unter dem Namen Voice
00:22:08: AI, was genau eigentlich das macht, was du gerade beschreibst.
00:22:11: Also, dass du halt in dem Moment, wo du dann den Kundentermin verlässt, die App anschmeißt
00:22:15: und kurz sagst, ich war heute bei Moritz Stauffert von LEDVANCE und dann einfach mal rein diktierst,
00:22:21: was jetzt wichtig ist oder was die nächsten Schritte sind, um das mit aufzunehmen.
00:22:25: Und das ist ganz spannend.
00:22:26: Also, ich hatte gestern ein Produkt-Meeting dazu.
00:22:30: Es funktioniert schon, aber es muss noch viel auch gemacht werden links und rechts, damit
00:22:34: das dann authentisch ist.
00:22:36: Es ist im Moment noch viel so, ja, es wird dann halt der Reihe nach irgendwelche Fragen
00:22:40: gestellt, die in so einem Fragebogen da sind.
00:22:42: Aber ich glaube, das Wichtige ist, diese Cleverness dann auch da rein zu bekommen, dass dein Interaktionspartner,
00:22:46: mit dem du redest, eben schon ein bisschen weiß, was sind jetzt so die Tricks und Kniffe,
00:22:52: welche Frage ist jetzt wichtig oder was hat Bezug dazu.
00:22:55: Also, wir sind da noch in einem experimentellen Status, aus dem wir hoffentlich rauskommen
00:22:58: im nächsten Jahr.
00:22:59: Aber ich finde es auch ein sehr, sehr spannendes Thema, weil ich glaube, dass da nochmal ein
00:23:03: großer Hebel da ist für Vertriebsmitarbeiter.
00:23:06: Ja, also ich glaube generell mal ein bisschen abstrakter gedacht von dem, was du jetzt gerade
00:23:11: gesagt hast, die Einbindung in eine snapADDY-Umgebung.
00:23:15: Generell, wenn man sich aktuell im Tech-Umfeld bewegt, es vergeht kein Talk, keine Präsentation,
00:23:20: wo nicht irgendwo mal das Wort KI oder das Buzzword KI oder AI fällt.
00:23:26: Ich war vor kurzem auch noch mal auf einem Event von einem großen US-Anbieter für CRM-Software,
00:23:36: wo wir dann auch danach gesprochen haben und gesagt haben, vor acht Monaten haben wir uns
00:23:40: noch die Beine ausgerissen, jemanden zu finden, der das kann.
00:23:44: Heute wird das Thema vor 3000 Leuten irgendwie präsentiert und es ist voll einsatzfähig.
00:23:50: Also, die Entwicklungsgeschwindigkeit in dem Bereich ist schon extrem, setzt natürlich
00:23:55: viele Unternehmen vor die Herausforderung, wie gehe ich damit um?
00:23:58: Einmal von der rechtlichen Seite natürlich, das Thema Intellectual Property und so weiter.
00:24:02: Dann auch das Thema, wie kann ich sicher gehen, dass das System nur das macht, was es machen
00:24:08: soll und nicht irgendwo anfängt, andere Use Cases auf einmal auszupacken oder zu halluzinieren
00:24:14: Profilings oder was auch immer.
00:24:16: Ja, genau, auch ein Thema.
00:24:17: Das ganze Thema Legal Datenschutz ist in AI ein Riesenthema.
00:24:21: Nichtsdestotrotz, da passiert gerade was in einer extremen Geschwindigkeit, das viele
00:24:29: Unternehmen einfach überrascht, aber trotzdem immer noch viele den Pace mitgehen.
00:24:35: Also, man merkt, dass da auf beiden Seiten, sowohl auf Anbieter- als auch auf Abnehmerseite,
00:24:41: was das Thema AI-Dienstleistungen angeht, viel passiert.
00:24:44: Ja, also ich glaube auch, da tut sich gerade sehr viel.
00:24:48: Es ist manchmal so ein bisschen dieser Grad zwischen, es nervt einen, weil es ein bisschen
00:24:52: overhyped ist an manchen Stellen und manche Dinge sind wirklich sinnvoll.
00:24:56: Aber was ich glaube, was ein ganz wichtiger Punkt ist, den man nicht vergessen darf, ist,
00:25:00: eine Generation, die jetzt nachkommt, die wird nicht mehr so klassisch googeln, wie
00:25:04: wir das tun, nach Produkten, sondern die wird mit der KI, mit dem Chat-KI, von welchem Anbieter
00:25:12: das dann auch immer ist, einfach reden und sagen, hey, was sind denn die besten LED-Lampen,
00:25:16: die ich jetzt kaufen kann aktuell am Markt.
00:25:18: Und dann muss ich natürlich auch irgendwie darauf optimieren, dass diese KI mein Produkt
00:25:23: oder meinen Namen nennt, weil am Ende wird es das Googeln sein der Zukunft sozusagen.
00:25:28: Und da hängt ganz viel dann davon ab, was als Antwort rauskommt.
00:25:33: Lustig, dass du sagst, weil genau das Thema ist ein großes Ding.
00:25:38: Es war letztens, war irgendwie auf diesem US-Event, da kam auch in einer kleineren Runde
00:25:42: die Frage, ja, wer nutzt denn Chat-GPT in welcher Frequenz?
00:25:46: Und da gab es tatsächlich die Frage, wer nutzt es täglich schon als Google-Ersatz?
00:25:51: Und da haben einige auch schon die Hände gehoben.
00:25:53: Und das ist jetzt nicht die Generation, die, ich meine, wir sind beide noch nicht so alt,
00:25:56: das ist nicht die Generation gewesen, die nach uns kommt, sondern das waren durchaus
00:25:59: einfach, einen Querschnitt sage ich einfach mal.
00:26:02: Das Thema ist durchaus ein Thema, das am Kommen ist und ich glaube, die Musik in AI liegt
00:26:06: nicht zwingend im Thema Gen-AI, sondern im Thema Applied AI.
00:26:10: Also erst, wenn die AI eine gewinnbringende oder nutzenbringende Anwendung findet, erst
00:26:19: dann kommt wirklich die Musik rein.
00:26:21: Und wie du sagst, eine Voice-to-Text-Funktion, die aber mit unstrukturierten Text arbeiten
00:26:27: kann, ist in vielen Bereichen gewinnbringend einzusetzen, sei es in einer CRM-Umgebung,
00:26:32: sei es in einer snapADDY-Umgebung, aber natürlich auch in Customer-Service-Anwendungen,
00:26:39: überall, wo gesprochener Text reinkommen muss.
00:26:43: Und ich würde sogar so weit gehen, dass das Thema Voice-to-Text nur ein Zwischenschritt
00:26:47: ist, weil wir haben auch schon Anwendungsfälle gesehen in diversen Präsentationen, wo ich
00:26:53: gar nicht mehr eine Textantwort zurückkriege, sondern auch schon eine gesprochene Antwort.
00:26:57: Also im Sinne von, ich spreche eigentlich mit einem Computer und nicht mehr so nervend
00:27:02: wie früher, sondern wirklich, als würde ich mit einer natürlichen Person sprechen.
00:27:07: Ja, das machen wir auch.
00:27:08: Also das ist tatsächlich bei uns auch der Fall.
00:27:09: Also das, was ich vorhin beschrieben habe mit dem Voice-AI, da siehst du es zwar auch
00:27:13: in Textform, aber es spricht mit dir, also es antwortet.
00:27:15: Du kannst dich wirklich ins Auto setzen, du schaltest es an und dann unterhältst du dich
00:27:19: mit dem snapADDY-Voice-AI über deinen Kundentermin.
00:27:23: Habt ihr schon einen Namen für euren digitalen Counterpart sozusagen?
00:27:30: Wir wollen ihm gar nicht unbedingt einen Namen geben, glaube ich, oder bin ich mir
00:27:33: noch nicht ganz sicher.
00:27:34: Im Moment ist es alles unter diesem ganzen Titel Voice-AI, aber wir haben ihm keinen
00:27:38: Namen gegeben.
00:27:39: Ich meine, wenn, dann wäre natürlich Eddie vielleicht der passende Begriff bei unserem Namen oder so.
00:27:43: Mal schauen, was da rauskommt.
00:27:45: Man hört die verrücktesten und diversesten Namen, was diese ganzen AI-Themen angeht.
00:27:51: Ja, ich weiß nicht, das ist im Januar dann wahrscheinlich kein Thema mehr, aber aktuell
00:27:56: kam ja auch der Film raus mit "Alter weißer Mann".
00:28:00: Und da geht es auch um eine Firma, um die Fernfunken AG in dem Film.
00:28:05: Und da wird auch eine KI dann eingesetzt oder vorgeführt im Unternehmen, die dann
00:28:10: quasi an allen Stellen helfen soll.
00:28:12: Und da ist auch eine Situation im Film, wo die KI dann bei dem einen Mitarbeiter anruft
00:28:16: und dem quasi sagt, hey, wir müssen jetzt Einsparungen machen und du müsstest bitte
00:28:19: entscheiden, wen von den Leuten du aus deinem Team jetzt bitte kündigst.
00:28:22: Und das sind natürlich auch diese Gefahren, die dann da mit reinkommen, wenn die KI mehr
00:28:28: macht, als sie eigentlich soll.
00:28:30: Bzw. hat man das versucht, in dem Film damit aufzuzeigen.
00:28:32: Fand ich ganz interessant.
00:28:33: Ich glaube, so weit sind wir nicht.
00:28:35: Ich kenne den Film leider nur vom Plakat, aber er steht definitiv auf meiner Watchlist.
00:28:39: Aber wie du auch sagst, es gab auch mal einen Expert Talk, wo einer von Google mit dabei
00:28:45: war, der sich dann geäußert hat, so in die Richtung von "in fünf Jahren werden wir
00:28:49: so nach dem Motto, werden wir noch staunen, was die KI mit uns macht".
00:28:52: Also klar, gesunder Respekt ist, glaube ich, angebracht, was das Thema angeht, aber nicht zu viel.
00:29:02: Also wir können sehr, sehr stark von dem Thema KI/AI profitieren.
00:29:06: Wir sollten nicht zu viel Respekt haben, aber trotzdem den Respekt nicht verlieren, weil
00:29:11: ich glaube, wenn das sich in die falsche Richtung entwickelt, kann es durchaus auch negative
00:29:16: Aspekte hervorbringen.
00:29:17: Also da gibt es ja jetzt auch in der EU dieses Thema mit AI Ethics und wie gehe ich damit
00:29:24: um und Rahmenbedingungen schaffen und so weiter.
00:29:27: Ich glaube, das ist schon was, was wir definitiv brauchen für das System.
00:29:31: Voll und ganz, wenn ich jetzt ein CRM betreibe, was sind denn so KPIs, die du für sinnvoll
00:29:38: ansiehst, um irgendwie zu messen, funktioniert das Ganze, was ich mache?
00:29:41: Ist es irgendwie im Einsatz?
00:29:43: Ist die Qualität hoch genug?
00:29:44: Also was kann man da messen?
00:29:46: Also im CRM Analytics kommt ja immer dieser von vielen der heilige Graal beschriebene
00:29:53: Customer Lifetime Value, wo ich einfach mir anschaue, was hat der Kunde für einen Wert
00:29:58: für mich als Unternehmen über die Laufzeit der Kundenbeziehung hinweg.
00:30:03: Wenn man sich mal die Berechnungsformel des Customer Lifetime Values anschaut, sieht man,
00:30:08: dass da schon auch einige Annahmen mit dabei sind und wir wissen ja alle, je besser die
00:30:13: Annahmen, desto besser ist der Outcome.
00:30:14: Also es hängt sehr stark auch von ein bisschen Modellierung dahinter ab.
00:30:18: Aber ich würde trotzdem sagen, der Customer Lifetime Value ist ein sehr, sehr valider
00:30:22: Wert, um mal generell aus der Helikopterperspektive zu betrachten, ist es effektiv, was wir tun oder nicht.
00:30:29: Was ich immer noch sehr interessant finde, ist das Thema Retention Rate, also wie lange
00:30:35: bleibt ein Kunde mir treu, weil das gibt auch eine starke Indikation, in wie gut ist mein
00:30:41: Relationship Management, weil ein Kunde, der abwandert, ist in irgendeiner Art und Weise
00:30:45: meistens irgendwie unzufrieden.
00:30:46: Und dann, ja, da gibt es halt dahinter nochmal so ein paar Themen, also was ist meine durchschnittliche
00:30:53: Reaktionszeit zum Beispiel, wie ein Net Promoter Score, ein Satisfaction Score, um die Zufriedenheit
00:31:02: an sich zu messen.
00:31:03: Und dann spielt auch ein bisschen in die Customer Lifetime Value Betrachtung, was ist die Cost
00:31:08: Per Acquisition, also was kostet mich das denn überhaupt, einen Kunden zu akquirieren,
00:31:14: kann ich diese Akquisitionskosten über die Lifetime hinweg quasi ausgleichen, bringt
00:31:20: mir der Kunde genug Umsatz oder welche Maßnahmen kann ich einleiten, um die Acquisitioncosts
00:31:26: vielleicht zu drücken, um da effektiver zu werden.
00:31:28: Glaubst du, dass Loyalitätsprogramme da einen Einfluss darauf haben, also bringt das etwas
00:31:34: in dem Kontext her, Loyalitätsprogramme aufzubauen, wo der Kunde irgendwie eine Art von Rabatt,
00:31:40: irgendwie eine Art von Bonusstempelkarte, kauft das dritte krieg das vierte umsonst, keine Ahnung.
00:31:45: Also grundsätzlich glaube ich sehr stark schon an die Effektivität von Loyalitätsprogrammen,
00:31:52: aber für ein effektives Loyalitätsprogramm ist es sehr stark vom Kontext abhängig.
00:31:58: Also es kommt darauf an, in welcher Industrie bin ich, was bin ich für ein Unternehmen,
00:32:02: bin ich ein sehr bekanntes Unternehmen, eher unbekanntes Unternehmen, habe ich viel Wettbewerb,
00:32:06: habe ich wenig Wettbewerb.
00:32:09: Grundsätzlich glaube ich schon dran und da habe ich eine lustige Geschichte aus meiner
00:32:12: Vorlesung, weil wir haben nämlich das Thema Loyalitätsprogramme dort auch in einer Session
00:32:15: betrachtet und da habe ich mal in die Runde gefragt, was sind so Loyalitätsprogramme,
00:32:19: die ihr nutzt?
00:32:20: Und dann meinte einer meiner Studenten so, ja blöde Frage, aber zählt die Stempelkarte
00:32:24: vom Dönermann auch dazu?
00:32:26: Selbstverständlich.
00:32:27: Grundsätzlich, klar.
00:32:28: Also ich meine, ich habe mich in der Vorlesung mit so Sachen wie Lufthansa Miles & More,
00:32:33: Payback, so die ganz großen beschäftigt, aber klar, auch eine Stempelkarte vom Dönerladen
00:32:38: nebenan ist ein klassisches Loyalitätsprogramm.
00:32:40: Jetzt mal ein bisschen auf unsere Unternehmens- oder Industriebrille mal ein bisschen gemünzt.
00:32:47: Ich glaube, es ist abhängig davon, ob ich den Consumerbereich anschaue, also das Direct-to-Consumer-Geschäft
00:32:52: vielleicht auch, oder ob ich mir den B2B-Kanal anschaue.
00:32:57: Grundsätzlich ist es im B2B ja sowieso so, dass man, ich weiß nicht, ob man es als Loyalitätsprogramm
00:33:03: nennen kann, aber es gibt ja immer Rahmenvereinbarungen.
00:33:07: Es gibt ja Jahresverträge im B2B-Bereich, wo es dann bestimmte Schwellen gibt, ab denen
00:33:13: man dann x Euro oder x Prozent Kickback kriegt beispielsweise.
00:33:19: Das ist natürlich schon was, wo man die Loyalität über das Jahr hinweg fördern möchte.
00:33:25: Wenn man jetzt aber in den Consumerbereich geht, definitiv auch da Loyalitätsprogramme
00:33:30: sind effektiv.
00:33:31: Die Art und Weise der Gestaltung ist da ausschlaggebend, glaube ich.
00:33:35: Wenn du jetzt im CRM-Bereich irgendetwas ändern müsstest oder ändern könntest morgen,
00:33:40: wo du sagst, boah, das hat eigentlich nie gut funktioniert und das würde ich anders
00:33:44: machen oder das will ich anders machen, was wäre das?
00:33:46: Oder gibt es irgendwas, wo du sagst, das ist eigentlich noch nie gut gewesen?
00:33:50: Das spielst du jetzt sehr stark auf unsere Unternehmensbrille an, glaube ich.
00:33:57: Was für mich einfach das Wichtigste in einem effektiven CRM ist, ist tatsächlich der Support
00:34:04: durch den Tech Stack.
00:34:05: Klar kann ich auch ein Relationship Management heute anders ablegen.
00:34:12: Jeder Vertriebler wird das kennen, jeder hat so sein Best Practice System.
00:34:16: Der eine schreibt es in eine Excel-Datei, der andere nutzt irgendwie Notes, um es zu notieren.
00:34:22: Andere Leute haben noch ganz oldschool ein Notizbuch, wo sie sich Termin für Termin
00:34:25: ihre Daten aufschreiben.
00:34:27: Aber für mich sind halt Daten, die in einem zentralen System verfügbar sind und auch
00:34:33: für andere Bausteine oder andere Unternehmensfunktionen nutzbar sind, das ist halt wirklich die Musik.
00:34:38: Und dementsprechend ein solides Tech Stack ist das A und O in einem CRM-Management heute.
00:34:45: Ja, und Excel verbieten oder Excel wegnehmen, einfach nicht mehr existent.
00:34:49: Excel ist nicht mehr da ab morgen, es gibt nur noch das CRM, in dem man was dokumentieren kann.
00:34:53: Zumindest für das Thema Kundendaten und Relationship Management.
00:34:57: Grundsätzlich bin ich schon ein Riesen-Fan von Excel, weil man kann echt coole Sachen machen.
00:35:02: Aber für das Thema persönliche Daten, Kundendaten, generell im CRM-Kontext, da hat Excel nichts verloren.
00:35:11: Es muss so einfach halt auch sein wie möglich, dass die Mitarbeiter Lust haben, das CRM zu benutzen.
00:35:17: Ich glaube, das ist immer ein Thema, die Hürde so niedrig wie möglich zu machen.
00:35:19: Ja, aber auch da, Excel kennt jeder.
00:35:22: Ein CRM ist wieder ein System, wo man oftmals auch dann wieder eine Schulung besuchen muss
00:35:26: oder es wird eine neue Funktionalität ausgerollt, die keiner kennt.
00:35:30: Excel ist ein Klassik, jeder kennt es, jeder weiß, wie man es bedient.
00:35:35: Aber auch allein aus der Betrachtungsweise des Datenschutzes ist Kundendaten in Excel
00:35:40: vorhalten absolut keine gute Idee.
00:35:43: Also Thema Löschbegehren, alles, was wir jetzt über GDPR bekommen haben, das ist mit
00:35:48: Excel nicht umsetzbar.
00:35:49: Und dementsprechend zentrale Speicherung der Daten schon essenziell.
00:35:54: Ja, okay Moritz, gibt es noch etwas, was du den Zuhörern mitgeben möchtest?
00:36:00: Irgendwas zum Thema Kundenbeziehung, wo du sagst, das ist mir noch wichtig?
00:36:05: Grundsätzlich würde ich sagen, Customer first.
00:36:11: Das ist einfach das Grundprinzip und mit Customer meine ich nicht zwingend nur den Kunden außerhalb
00:36:19: des Unternehmens, sondern der Kunde kann auch innerhalb des Unternehmens sein, in Form eines
00:36:24: Vertrieblers, der mein System nutzt, das ich als Verantwortlicher für Lead Management,
00:36:29: für Marketing Automation aufbaue.
00:36:31: Ich muss schauen aus meiner persönlichen Brille, aus meiner Abteilungsbrille, dass
00:36:35: mein Kunde das System nutzt, damit unser Unternehmenskunde eine gute Kundenerfahrung hat.
00:36:40: Und ich glaube, wenn wir diesen Kundengedanken einfach in uns reinnehmen und wirklich leben,
00:36:48: kommen wir immer zu einem besseren Outcome in der Entwicklung.
00:36:52: Schönes Schlussstatement.
00:36:54: Moritz, ich sage vielen, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast.
00:36:57: Ich denke, es waren sehr viele spannende Sachen dabei.
00:37:00: Wir wünschen allen einen guten Start in die Woche und noch viel Erfolg bei allem, was ihr tut.
00:37:06: Bis dahin, man hört und sieht sich.
00:37:08: Moritz, vielen, vielen Dank.
00:37:09: Vielen Dank, Jochen.
00:37:11: Dir hat der Podcast gefallen?
00:37:13: Dann ist unsere Konferenz, die CRM Experience, genau die richtige Veranstaltung für dich.
00:37:19: Buche dir jetzt online dein Ticket unter www.crm-experience.de.
00:37:26: Wenn du möchtest, dass wir mehr Folgen produzieren, dann gib uns doch bitte eine 5-Sterne-Bewertung auf Spotify.
00:37:32: Wir freuen uns sehr darüber.
00:37:34: Dieser Podcast ist eine Produktion der snapADDY GmbH und neue Folgen erscheinen innerhalb einer Staffel immer montags.
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